SZ, 24. Juni 2008



Klamme Mieter sollen klamme Häuser warm wohnen

Von Nadja Laske

Neue Initiative HausHalten will unsanierte Häuser preiswert nutzen lassen.Hausbesitzer ohne Sanierungs-Ambition und ambitionierte Nutzer unsanierter Häuser könnten doch eine Art Symbiose eingehen. Sie sollen freilich nicht im wörtlichen Sinn zusammenleben, sich aber gegenseitig nützen. Diese Idee haben Anja Richter, Ralf Baumgart, Ronald Benke und Tobias Radermacher nach Dresden gebracht und die „Initiative HausHalten“ gegründet. Sie lehnt sich an den Wächterhaus-Verein an, der in Leipzig schon seit Jahren erfolgreich arbeitet. „Ziel ist es, unsanierte Häuser und ihre Besitzer mit Menschen zusammenzubringen, die für wenig Geld in den Gebäuden leben oder arbeiten wollen. So entstünden bezahlbare Räume für Vereine, Ateliers und Wohnungen“, erklärt Tobias Radermacher. Der Besitzer erhält zwar keine Mietzahlungen, muss aber für Betriebskosten,Versicherungsgebühren und kleinere Reparaturen nicht mehr aufkommen. Das übernehmen die Nutzer. „Leer stehende Gebäude verfallen schneller, die Nutzer würden das Objekt pflegen und Schäden schnell beheben“, sagt Ronald Benke. Auch Vandalismus und Ungeziefer würden abgehalten. Voraussetzung sei, dass das Haus ein dichtes Dach und intakte Fenster habe sowie die Strom- und Wasserversorgung funktionieren. Unterstützung erhält die Initiative von der Stadtverwaltung. „Wir helfen dabei, geeignete Häuser zu finden und vermitteln den Kontakt zum Besitzer“, sagt Frank Götte, Sachgebietsleiter vom Wohnbauflächenmanagement. Sieben bis acht Objekte seien in der engeren Wahl. In den Wächterhäusern sieht Götte „kein Massenprodukt“, aber einen sinnvollen Baustein im Rahmen der Stadterneuerung.


Menü

Kurzinfo


Chronik
English
Impressum
Kontakt
Termine
Unterstützung
Vereinsmitglieder
Wir in der Presse
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren